13.03.2024
Thüringer Sängerknaben zu Gast in der Kirche St. Peter und Paul Krölpa
Freitag, den 24. Mai 2024 um 19 Uhr in der Evang. Kirche St. Peter und Paul Krölpa
Gleich einem Bekenntnis zur 500jährigen Tradition der lutherischen Kirchenmusik stellen die Thüringer Sängerknaben mit dem Titel „ALLEIN DIE SCHÖNE MUSICA“ ein Zitat aus der Vorrede zum „Geistlichen Gesangbüchlein“ 1525 von Johann Walter über ihr Programm, mit dem sie am Freitag, dem 24. Mai 2024 um 19 Uhr in der Evang. Kirche St. Peter und Paul Krölpa zu hören sein werden.
Unter der Leitung von Kantor Andreas Marquardt singen sie u. a. Werke von Heinrich Schütz, Johann Walter und Anton Bruckner und auch Kompositionen von Wilhelm Köhler, der von 1874 bis 1924 als Lehrer, Dirigent, Organist, Chorleiter und Kantor das musikalische Leben in Saalfeld prägte und förderte. An der Orgel spielt Lukas Klöppel (Halle).
An der Saalfelder Johanneskirche wurden die Thüringer Sängerknaben - wie auch der Mädelchor und der Oratorienchor Saalfeld - von Walter Schönheit 1950 gegründet und ist der einzige zur EKM gehörende Knabenchor.
Vor allem die musikalische Ausgestaltung der Gottesdienste an der Johanneskirche gehört zu den Aufgaben des Chores. Jedes Jahr präsentieren sie auch, zum Teil in unterschiedlichen Besetzungen bzw. mit den anderen „hauseigenen“ Chören mehrere Programme Geistlicher Chormusik in der Reihe der Saalfelder Abendmotetten und sind damit auch gern gehörte Gäste in anderen Kirchen Thüringens und darüber hinaus. Zudem pflegen sie seit Jahrzehnten die Tradition ihrer jährlichen Kirchenkonzertreisen durch Mittel- und Norddeutschland.
Doch auch an einer Vielzahl regionaler und überregionaler musikalischer Projekte sind die Thüringer Sängerknaben beteiligt. Zum Beispiel gab es gemeinsame Konzerte mit dem renommierten Vocal-Ensemble amarcord im Rahmen der „Thüringer Bachwochen“ in Weimar und beim „Early Music Festival“ in Stockholm. Auch waren die Sopranstimmen in der Puccini-Oper „La Boheme“ des Theaters Rudolstadt als Chor der Gassenjungen zu erleben. Die Männerstimmen unterstützen regelmäßig die Aufführungen des Oratorienchores Saalfeld und brachten mit diesem in den letzten Jahren große chorsymphonische Werke wie Bachs „h-Moll-Messe“ und „Magnificat“, die Passionen und das „Weihnachtsoratorium“, Bernsteins „Chichester-Psalms“, Mendelssohns „Lobgesang“, Beethovens „Christus am Ölberg“ und Händels „Messiah“ zu Gehör.
2018 führten die insgesamt 160 Sänger und Sängerinnen der Chöre an der Johanneskirche Saalfeld mit großem Erfolg Carl Orffs „Carmina Burana“ auf. Am Heilig Abend desselben Jahres waren die Thüringer Sängerknaben in der ZDF-Weihnachtsgala „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“ zu erleben.
Im Gegensatz zu vielen anderen Knabenchören verfügen die Thüringer Sängerknaben nicht über ein Internat. Die jungen Sänger im Alter von 8 bis 18 Jahren kommen alle aus der Stadt und der Region Saalfeld, treffen sich mehrmals wöchentlich zu Proben und erarbeiten dabei ein breites Repertoire, das neben geistlichen Chorwerken verschiedener musikalischer Epochen auch Volkslieder umfasst.
Andreas Marquardt wurde 1981 in Mühlhausen/Thür. geboren. Er entstammt einer Kirchenmusikerfamilie. Beide Eltern sind Kantoren. Auch der Großvater übte diesen Dienst aus. Den ersten Klavier- und Theorieunterricht erhielt Andreas Marquardt mit sieben Jahren von seinem Vater Klaus-Peter Marquardt. Prägend für ihn war auch die Mitgliedschaft bei den Thüringer Sängerknaben von 1989 bis 2000. Vom Jahr 2000 an absolvierte Andreas Marquardt ein Instrumentalstudium mit Hauptfach Orgel an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Hier waren Michael Schönheit, Sigrid Wildt und Prof. Markus Willinger seine Lehrer. Im Jahr 2004 erfolgte das Diplom und 2006 das Meisterklassendiplom. Er belegte Meisterkurse bei namhaften Organisten wie Guy Bovet, Luigi F. Tagliavini, Bernard Bartelink, Olivier Latry, Daniel Roth, Istvan Ella, Franz Lehrndorfer u. a. Im Sommer 2010 legte er das Examen Kirchenmusik A in Leipzig ab. Seit Januar 2013 ist er Kantor und Organist an der Saalfelder Johanneskirche und ist neben diesem anspruchsvollen Amt als Konzertorganist im In- und Ausland gefragt.
Lukas Klöppel, 1995 in Sondershausen geboren, erhielt seine erste musikalische Ausbildung als Vierjähriger an der Violine. Seit 2003 lernte er das Klavierspiel und wurde ab 2006 im Orgelspiel unterwiesen. Von 2007 bis 2012 besuchte er das Musikgymnasium Schloss Belvedere Weimar, zunächst belegte er als Hauptfach Violine/Nebenfach Klavier und Orgel, später als Hauptfach Orgel/Nebenfach Klavier.
Er erhielt sowohl mit der Violine als auch an der Orgel erste Preise bei „Jugend musiziert“ sowie weiteren regionalen und nationalen Wettbewerben.
Ab 2008 befand er sich in der Orgelausbildung bei Prof. Michael Kapsner an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar. Von 2013 bis 2015 absolvierte er eine Ausbildung zum C-Kirchenmusiker in Erfurt und studierte ab Oktober 2015 an der Musikhochschule Weimar Kirchenmusik A, im Hauptfach Orgel bei den Professoren Michael Kapsner, Silvius von Kessel und Matthias Dreißig. Von 2018 bis 2022 wechselte er an die Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Seit 2023 setzt er nun sein Studium an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik zu Halle/Saale (Orgel bei KMD Henk Galenkamp) fort. Gleichzeit übernahm er das Amt des Kantors und Organisten an der Martini-Kirche zu Greußen.