St. Marien
Adressdaten
- Blintendorf
07926 Blintendorf
Beschreibung
In seiner heutigen Gestalt zeigt sich das kleine Gotteshaus als gotisches Gebäude. Doch ältere Einwohner wissen zu berichten, dass die Kirche in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch Korbbogenfenster besaß, Zeugen einer baulichen Veränderung in der Barockzeit. Dazu könnte die Jahreszahl 1639 an der Kanzel gut stimmen. Eine sehr lebendig bemalte Kassettendecke überspannt den Raum der Kirche. Die Kassetten sind gefüllt mit Ornamenten, von denen sich keines wiederholt. Ein großer Triumphbogen trennt den Chorraum vom Schiff . In ihn ist eine Empore eingebaut, auf der die Orgel steht. Der durch den Triumphbogen und die Empore gebildete Raum kann mit einem schweren Vorhang vom übrigen Raum der Kirche abgeteilt werden. Dadurch entsteht ein kleiner, aber ausreichender Raum für Unterricht, Gemeindekreise und Wintergottesdienste. Seitlich vor dem Triumphbogen steht auf einer Konsole eine nicht sehr große, doch fein gearbeitete Maria mit dem Christuskind auf dem Arm. Sie stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Da Blintendorf Maria als Namenspatronin hat, könnte diese Figur aus einem einst vorhandenen gotischen Altarschrein stammen. Frommer Sinn hat sie vielleicht vor Vernichtung bewahrt. Ein schöner Taufengel und die schon erwähnte Kanzel mit dem traditionellen Bildschmuck (Christus mit den vier Evangelisten) bereichern den Kirchenraum. Nach einer Mitteilung im Pfarrarchiv Frössen wurde die Kirche 1696 „neu erbaut“, womit aber nur eine durchgreifende Sanierung gemeint sein kann.
Das zwischen den reichen Ornamenten am Triumphbogen angemalte „F“ weist darauf hin, dass Blintendorf jahrhundertelang zu Sachsen gehörte, dessen Landesherr damals Friedrich hieß.
Die Orgel stammt von 1743 und wurde von dem Schleizer Orgelbauer Johann Tobias Hiebe gebaut. Das entdeckte man bei der Orgelsanierung 1995.
Vom Turm rufen zwei Glocken zum Gebet.