Beschreibung

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Die Silhouette des Dorfes ist schon von weitem unverkennbar von zwei Kirchtürmen geprägt. Der größere der beiden gehört der 1842 erbauten Martinskirche. Sie ist als Zentralbau errichtet, der von einem einfachen Turm bekrönt wird. Dadurch entsteht ein recht ansehnlich wirkender Baukörper. Der Grundriss ist achtseitig, mit sechs hohen Fenstern an jeder Seite. An den übrig bleibenden zwei fensterlosen Wänden stehen sich Kanzelaltar und Orgel gegenüber. Der große und weite Bau bietet sechshundert Sitzplätze. Durch die Ausmalung in Blau - Weiß – Gold wirkt der Raum sehr nüchtern und kühl, wozu das fast völlige Fehlen von Bildschmuck beiträgt. Nur ganz einfach gestaltete Linienführung gestaltet das Bild. Im Sommerhalbjahr und zu Heiligabend werden hier Gemeindegottesdienste gehalten. Im Winterhalbjahr versammelt sich die Gemeinde in der alten Laurentiuskirche, genauer gesagt, in dem, was von ihr noch erhalten geblieben ist. Nach mehrfacher Zerstörung durch Brände entschloss man sich seinerzeit zum Abbruch der als zu klein empfundenen Kirche. Der einstige Chorraum blieb erhalten, weil der darüber stehende Turm auch weiterhin die Glocken aufnehmen sollte, und deshalb nicht abgetragen wurde. Heute dient er als Winterkirche.
Oettersdorf besaß bereits 1302 einen Pfarrer und eine Kapelle. 1391 erhielt es eine neue Kirche, die nach alten Berichten kleine Bogenfenster besaß, also dem in unserer Gegend damals noch viel zu findenden spätromanischen Bautyp entsprach. Anderswo baute man schon hundert Jahre früher im gotischen Stil. Erst später erhielt das kleine Gotteshaus einen Turm. Obwohl immer wieder erneuert, wurde es als zu klein und baufällig empfunden. Heinrich der XII. und Heinrich LXII. drängten auf einen Neubau, der allerdings erst 1842, nachdem Bedenken der Gemeinde, die wohl an ihrem alten Gotteshaus hing, und die Nöte der napoleonischen Kriegszeit überwunden waren, gebaut werden konnte. Doch da der Turm aus Kostengründen nur als leichter Dachreiter ausgeführt wurde, benötigte man, wie oben gesagt, den alten Turm.
Über dem Altar der nun stark verkleinerten Laurentiuskirche hängt ein von Elly-Viola Nahmmacher gearbeitetes Kreuz.
Die Orgel der Martinskirche stammt von 1842.
Im Turm der alten Laurentiuskirche hängen die zwei Glocken.