St. Michael
Adressdaten
- Burgwitz
07389 Burgwitz
Beschreibung
St. Michael
Ein einfaches, zweiteilig angelegtes Gebäude, das durch seinen weißen Putz sehr kraftvoll wirkt, dazu ein kleiner Dachreiter, so grüßt uns die Kirche bei unserem Besuch. Außen, über der Eingangstür eingehauen, finden sich zwei Zahlen: Erb(aut) 1320, Ern(euert) 1865. Wahrscheinlich schon vor 1294 bestand eine romanische Kapelle, die 1320 ihre heutige Gestalt erhielt. 1660–65 wurde die Kirche überholt,wobei sie wohl auch ihren gegenwärtigen Dachreiter bekam. 1757 und 1865 gab es erneut umfangreiche Arbeiten. Der heutige, erfreuliche Zustand der Kirche wurde ihr in den letzten Jahren zuteil. Im Inneren sehen wir zunächst einen sehr einfach gebauten, frei stehenden Kanzelaltar. Unter der Kanzel ist nachträglich ein Bild angebracht, Jesus im Gebet, ein leicht beschädigterÖldruck. Über der Kanzel gibt ein Rundfenster in Höhe des Predigers mit einem Fischblasen-Vierpass dem Raum Licht. Darunter, für die Gemeinde nicht sichtbar, befindet sich das alte Ostfenster der Kirche aus romanischer Zeit. Rechts und links im Chor sind noch zwei Sakramentsnischen erhalten. Im Chor hängen links noch wertvolle Zeugen der Vergangenheit, ein schönes, wenn auch anscheinend nicht sehr altes Kruzifix und ein Auferstandener in barockem Gesprenge, der vielleicht 1757 zur Bekrönung des damaligen Altars diente. Er zeigt die Buchstaben INIEHOVA, das bedeutet: Jesus Nazarenus Jehova. Eine neugotische Taufe vervollständigt die Einrichtung. Das alles ist braun gestrichen, ebenso das Gestühl und die Empore im sonst bis auf das Gestühl ganz leeren Langhaus. An der Rückwand des Raumes hängt eine große Schautafel mit einer Bilddokumentation des 1865 entfernten und 1868 nach Weimar gekommenen gotischen Schnitzaltars.
Auf der hufeisenförmig angeordneten Empore steht die kleine Orgel. Sie hat im Prospekt aus Holz nachgebildete Pfeifen, kümmerlicher Ersatz für die dem Krieg geopferten. Gegenwärtig ist sie unspielbar.
Der Glockenstuhl hat zwei Plätze, von denen einer leer ist. Die noch erhaltene Glocke ist sehr alt. Eine vom Glockengießer sehr verderbte Glockeninschrift entzieht sich der genauen Deutung. Reliefs zieren die Glocke, davon zeigt das Wichtigste eine Anbetung des Jesuskindes. Entstanden ist das Werk in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Die Kirchhofsmauer ist noch ganz erhalten, doch sind Schäden deutlich sichtbar.