Dorfkirche

Adressdaten


  • Ortsstraße
    07819 Schmieritz

Beschreibung


Schon von fern erkennen wir den klar gestalteten Aufbau der Kirche. Ein rechteckiger Saal wird im Osten von einem polygonalen Chorabschluss in gleicher Breite begrenzt. Zwei gotische, mit schönem Maßwerk gefüllte Fenster sind einst beim Einbau der anderen Fenster erhalten worden. Auf diesem Bau erhebt sich ein sehr schmaler Dachreiter. Beim Näherkommen lesen wir über den Türen im Süden und Westen die Jahreszahl 1802. Betreten wir durch die alte Tür mit ihren barocken Beschlägen das Innere, so fällt uns der Kanzelaltar von 1714 ins Auge. Er wird bekrönt von einem Auge Gottes im Strahlenkranz, rechts und links daneben zwei barock empfundene Vasen sowie außen in gleicher Höhe zwei Engelputten, von denen einer Brot und Wein als Zeichen des Abendmahls trägt. Die Kanzel darunter ist mit Roccaillen geschmückt und zeigt in der Mitte ein Christuslamm. Schleierbretter an den Seiten runden das Bild ab. Die Durchgänge zur Sakristei tragen die Buchstaben A und O. Eine Taufe in Balusterform ergänzt das Bild. Sie scheint etwas jünger zu sein und ist vielleicht um 1800 entstanden. Die Glasfenster zeigen im Osten ein florales Muster, im Süden Moses mit den Gesetzestafeln und Christus als dem großen Lehrer. Eine dreiseitige Empore um schließt den Raum. Das Ganze wird von einer glatt geputzten Decke mit sparsamer Stuckatur überfangen, die das sächsische Wappen trägt. Das Gestühl ist in jüngster Vergangenheit erneuert worden. An den Aufgängen zur Empore erinnern Brettertraillen an die Entstehungszeit. Die gotische Bauform gibt zusammen mit dem Maßwerk der Fenster und dem Datum auf der alten Glocke Grund zu der Annahme, dass die Kirche der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts angehört.
Die Orgel ist im 19. Jahrhundert durchgreifend erneuert worden und spielbar. Sie besitzt eine interessante Bälgetreter-Anlage, die heute allerdings stillgelegt ist. Orgelprospekt und Kanzelaltar stammen aus der gleichen Zeit.
Im Dachreiter hängt eine kostbare Glocke, deren Inschrift Ano/dm/mcccc/xliiii, also 1444 zu lesen ist. Ihre Besonderheit ist ein Relief des Gekreuzigten mit Johannes und Maria. Auf dem Dachboden sind noch einige alte schmiedeeiserne Grabkreuze erhalten, die als Zeugen alter Begräbnissitten unbedingt bewahrt werden sollten. Um die Kirche zieht sich eine teilweise erhaltene Mauer,die zur Straße hin mit stattlichen neugotischenPfeilern gestaltet ist.