Stadtkirche St. Georg

Vor 1232 wurde die Stadtkirche gegründet. So, wie wir sie heute sehen, ist sie das Ergebnis einer langen und wechselvollen Geschichte. Ein halbes Dutzend Mal ist sie durch Brände verwüstet oder gar zerstört worden, im 16. Jahrhundert war sie sogar jahrzehntelang eine Ruine, die nur notdürftig für den Gottesdienst genutzt wurde.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Öffnungszeiten Sommer:
    auf Anfrage
  • Öffnungszeiten Winter:
    auf Anfrage
  • Gottesdienste:
    14 - tägig

Profil


Gottesdienst - Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt. Trinkwasser - Bei uns gibt es Trinkwasser in der Nähe. Höranlage - Wir haben eine induktive Höranlage Führungen - Wir bieten auf Nachfrage Führungen an. Kirchenführer - Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer.

Beschreibung


Die letzte große Zerstörung geschah durch einen Luftangriff am 8. April 1945. Ihm folgten überaus schwere Jahre des Aufbaus, die erst 1959 mit der Einweihung des mühevoll aus unzähligen Bruchstücken wieder zusammengesetzten Altars ihr Ende fanden. Gefertigt haben ihn der Schleizer Bildhauer Johann Nicolaus Gottwaldt und (nach dessen Tod 1721), der Geraer Johann Samuel Nahl, der ihn 1723 vollendete. Sehr luftig gestaltet zeigt er im Hauptbild die Einsetzung des Heiligen Abendmahls. Da Gottwald auf die traditionell übliche Rückwand des Altaraufbaus verzichtete, wird das dahinter liegende Ostfenster der Kirche gleichzeitig zum Fenster des dargestellten Abendmahlsaales. Durch die souveräne Behandlung der Perspektive entsteht eine sehr lebendige räumliche Darstellung. Gegen dieses blutvolle Werk der Barockzeit wirken die im frühen 19. Jahrhundert in die Kirche gekommenen klassizistischen Stücke Kanzel, Ambo (Lesepult) und Taufe sehr nüchtern, biedermeierlich. Sie bezeugen uns die Not der Zeit nach den Befreiungskriegen.

Der Chorraum und die Wand unter der Orgelempore werden heute von einer Reihe gotischer Bildwerke geschmückt, die zum Teil aus der Annenkapelle der Bergkirche stammen (der Mittelschrein eines Annenaltars), zum Teil jahrzehntelang unter sehr ungünstigen Bedingungen in der Wolfgangskapelle aufgestellt waren (eine Kreuzigungsgruppe, der Rest eines Magdalenenaltars sowie der Mittelschrein eines Annenaltars mit einer Heiligen Anna Selbdritt sowie schließlich eine sehr schöne Pietá, eine Maria mit dem toten Christus auf dem Schoß). Nach ihrer Restaurierung stehen sie nun seit 1983 in der Stadtkirche.

An der einstigen Fürstenloge befindet sich ein stattliches Wappen der Familie Reuß, ursprünglich ihm gegenüber, das Schleizer Stadtwappen mit dem Wisent. Ein zweites Medaillon mit dem Wisentwappen befand sich früher an einem Schlussstein im Chor. Die beiden Wappen schmücken heute die Seitenwände am Eingang des Hauptportals. So wird die Begegnung zwischen der adligen Landesherrschaft und einem selbstbewussten Bürgertum bildhaft erkennbar.

Die Orgel, 1938 von Ernst Poppe in Schleiz erbaut und schon 1945 bei dem Luftangriff auf Schleiz wieder stark beschädigt, wurde durch die Orgelbaufirmen Kirchner in Weimar und Sauer in Frankfurt/O. neu aufgebaut. Im Herbst 2016 wurde die Orgel von der Orgelbaufirma "Hoffmann & Schindler" in Ostheim/ Rhön grundlegend erneuert. Im Turm hängen zwei Stahlglocken von 1922.