Jesu cruzifixo Kirche Lössau
Adressdaten
- Dorfstraße
07907 Schleiz OT Lössau
Beschreibung
Jesu cruzifixo – dem gekreuzigten Jesus
Im Jahre 1754, ein Jahr nach der Fertigstellung der Jesuskirche in Kirschkau, wandten sich die Lössauer an Heinrich XII. Sie beklagten den Zustand ihrer Kirche und baten ihn um Hilfe. Er sagte zunächst Hilfe für eine Erneuerung, vielleicht auch Erweiterung der Kirche zu. Doch entschied er sich schließlich für einen vollständigen Neubau. 1755 — 1759 dauerten die Arbeiten. Die Einweihung verzögerte sich allerdings durch den siebenjährigen Krieg bis 1763. Auch in Lössau unterstützte der Fürst die Gemeinde so großzügig, dass sie am Ende besser dastand, als zu Beginn der Arbeiten.
Betreten wir die Kirche, so empfängt uns ein sorgfältig gestalteter und durch den reizvollen Kontrast zwischen den hellen Farbtönen der Ausmalung und den dunklen, naturbelassenen Prinzipalstücken (Hauptstücken der Ausstattung) bestimmter Raum. In der Hauptachse stehen übereinander Altar und Orgel. Die Kanzel befindet sich an der Seitenwand, ihr gegenüber die schlichte Taufe in Balusterform. Auffällig ist hier ebenso, wie in der wenige Jahre zuvor entstandenen Kirschkauer Kirche, die bedachtsame Verwendung von geschnitzten und gemalten Symbolen. So befindet sich an der Front des Altarblocks ein geschnitztes Gotteslamm, an der Kanzel ein geschnitztes Tuch der Veronika, an die Türen der Altarwand gemalt die vier Evangelisten, aus Ornamenten herauswachsend. An der Decke gilt ähnliches für die Stukkatur (aus Gips geformte Verzierungen). Bedenkt man noch die zahlreichen Bibelworte, die ursprünglich im Raum verteilt waren, erkennt man, dass hier ebenso wie in Kirschkau der Raum als geschlossene Einheit verstanden wird. Zwar bescheidener als in Kirschkau, ist die Gestaltung der Kirche auch hier von großem künstlerischen Wert.
Die kleine Orgel ist von Johann Tobias Hiebe gebaut.
Im Dachreiter hängen zwei Gussstahlglocken, die sich die Gemeinde nach dem 2. Weltkrieg anschaffte.