Johannes der Täufer

Beschreibung


Alte Überlieferung will wissen, dass bereits 1399 Elisabeth, die Frau Heinrichs von Gera, unweit des Ortes eine Kapelle zu Ehren Johannes des Täufers stiftete. Aber schon drei Jahrzehnte später soll aus ihren Steinen eine Kirche im Ort erbaut worden sein, die 1432 eine Glocke erhielt. 1659, nur sechs Jahre nach einem Brand, wurde das Gotteshaus erneuert, 1705/06 der Turm von Grund auf neu aufgeführt. Heute noch erkennen wir im Inneren den alten Grundriss einer klaren Gliederung in Langhaus, Chor und Apsis. Wahrscheinlich wurde die Apsis stark erweitert, so dass der Charakter eines einfachen, rechteckigen Saalbaus entsteht, der von einem Chorturm bekrönt wird. Damals erhielt die Kirche einen Kanzelaltar vor der im Altarraum stehenden Orgelempore, also den einst sehr beliebten, protestantischen, zentral gedachten Aufbau der Hauptstücke einer Kirche in einer Achse. 1934 wurde die Kirche wieder durchgreifend erneuert und zum Teil neu gestaltet. Der Kanzelaltar wurde aufgelöst, die Kanzel an die Seitenwand des Kirchenschiff s versetzt. Der aus der Zeit des Frühklassizismus stammende Taufständer aus Holz ist lebendig bemalt. Das Fenster der ehemaligen Patronatsloge ist ein Schmuck des Raumes. Hinter ihm liegt heute ein viel genutzter Gemeinderaum.
Die letzte große Sanierung der Kirche geschah in den Jahren 1976 — 80 unter großem Einsatz
der Gemeinde. Wohltuende Farbigkeit in sanften Blautönen für das Langhaus und Rot für Altarraum und Chorhaus, unterstrichen durch mannigfache Vergoldungen prägen den Raumeindruck.
Die Orgel von 1777 war ein Werk des berühmten Johann Gottlob Trampeli. Bei der Renovierung von 1934 wurde zwar der Prospekt erhalten, doch das Werk durch eine Arbeit der Firma Sauer ersetzt, wobei aber viel altes Material verwendet wurde.
Im Turm hängen vier Glocken. Eine alte aus Bronze, 1665 aus einer noch älteren von 1584 umgegossen, hat die beiden Weltkriege überlebt. Drei Stahlgussglocken kamen 1935 dazu.